Autofreier Leipziger-Ring – Was wäre wenn viel weniger PKW unterwegs wären

Antwort auf den Artikel der LVZ von Lutz Hartung

Hallo  liebe LVZ,

ich habe gerade einen sehr interessanten Artikel auf LVZ.de gelesen und bin eigentlich fasziniert von der unglaublich albernen  Herangehensweise.  Wie kann man überhaupt auf eine so absurde Idee kommen solche Vergleiche als etwas Besonderes in eine Zeitung zu bringen. Es ist der Versuch  von den tatsächlichen Problemen abzulenken. Ich denke ein Vorschulkind weiß bereits, das auf 10  m² Fläche mehr Fußgänger passen als auf die gleiche Fläche die ein Auto mit max. 5 Personen einnimmt. Außerdem ist die Darstellung grundsätzlich falsch. Die Radfahrer und Fußgänger stehen extrem dicht. Als Verkehrsteilnehmer haben sie mindestens einen Abstand von 1m, da sieht das Bild ganz anders aus! Ist es also eine bewusste falsche Darstellung?

Was wollen sie damit erreichen? Die Spaltung der Gesellschaft in die, die zu Fuß gehen oder  ein Fahrrad nutzen und die, die ihre Beweglichkeit mit dem Auto organisieren müssen oder wollen?

Orientiert sich die Stadt  an China vor 40 Jahren, das bitter arm war und wo ständiges Verkehrschaos, durch den wilden Fahrradverkehr herrschte, wo die Transportströme im Vergleich zu dem 21. Jhd. gering waren und die Menschen sich mit ganz einfachen Lebensverhältnissen zufrieden geben mussten.

Sie sollten sich an dem heutigen China orientieren, an der modernsten Stadt der Welt, an Shenzhen. Da gibt es kaum Fahrräder, da gibt es keine Autos mit Verbrennungsmotoren, da ist der öffentliche Verkehr komplett elektrifiziert, da sind Entfernungen von 100 km in wenigen Minuten zu überbrücken, da braucht man kein Auto, um von einem Ort zum anderen zu kommen, da ist so viel Grün in der Stadt, dass es den Grünen, wenn sie das sehen könnten grün vor Augen würde.

Dagegen verhindert die Stadt bewusst die Verkehrswende, indem die Garagenhöfe in Leipzig zum Spielball ihrer Politik werden. Die wenigen noch geordneten Unterbringungsmöglichkeiten werden bedenkenlos vernichtet und das Chaos im ruhenden Verkehr somit bewusst erzeugt. Warum Autos, wenn es Fahrräder gibt?

Es wird damit bewusst die Möglichkeit zerstört dort die Solartechnologie auf den großen vorhandenen  Dachflächen einzusetzen und so den Start für den Einsatz von E-Autos  umweltfreundlich zu gestalten. Auch ein Konzept für den Aufbau von Schnelladestationen steht in weiter Ferne.

Aus meiner Sicht ist die Stadtverwaltung unfähig sich ernsthaft mit dem Thema der Verkehrswende und des Klimawandels auseinanderzusetzen. In einem offenen Brief haben wir die Stadt aufgefordert sich endlich diesem Problem ernsthaft zu stellen und die Bürger mitzunehmen. Darauf gibt es keine Antwort.

Das gleiche von der LVZ. Das Schreiben  an den RND wurde beantwortet mit dem Hinweis:

„Es wurde an die Chefredakteurin der LVZ weitergeleitet.“ Von da bis heute keine Antwort.

Wie soll das nun weitergehen? Noch weiter solche lächerlichen Versuche, oder endlich nach  langfristigen  Lösungen gemeinsam mit den Bürgern, der Industrie und den Hochschulen suchen. Die Bürger wehren sich und werden der Stadt nicht mehr folgen, wenn sie diese Arbeitsweise weiter betreibt. Wir kann ein Liegenschaftsamt entscheiden was richtig und falsch ist. Ist das Demokratie, wenn der Baubürgermeister Herr Dienberg entscheidet, dass die Garagenhöfe vernichtet werden und seine Antwort auf Anfragen der Bürger darin besteht, das er  keinerlei Verantwortung hat, wie sich der ruhende Verkehr gestaltet und damit die Infrastruktur ganzer Stadteile zusammenbricht. Wann wachen der Oberbürgermeister  und die Verantwortlichen endlich auf und begreifen, dass sie Verantwortung nicht nur für Schulen und Kindergärten haben, sondern auch für das Wohl ihrer Bürger.

Mit freundlichen Grüßen

Lutz Hartung

Anger- Crottendorf

https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Autofreier-Leipziger-Ring-Was-waere-wenn-viel-weniger-Pkw-unterwegs-waeren