Anger-Crottendorf wurde in Ost und West geteilt

Hat Anger-Crottendorf nun die Mauer bekommen? Zwei Wochen lang können viele Bürger nicht mehr ohne Anstrengung den Trennwall im Stadtteil durchqueren.

Als am 06. Juni 2022 die angekündigte Sperrung der Brücke in der Theodor-Neubauer-Str. aufgestellt wurde, sahen sich viele Bürger vor einem großen Problem. Denn plötzlich konnten besonders ältere Menschen unter anderem den einzigen Einkaufsmarkt in unserem Viertel nicht mehr erreichen. Der Konsum befindet sich nämlich in West-Anger-Crottendorf.

In vielen Gesprächen mit den Anger-Crottendorfern aus dem Osten hörten wir, dass sie nun völlig abgeschnitten sein von der Einkaufsmöglichkeit im Konsum am Trinitatisplatz. Eine ältere Dame klagte, dass sie nur schwer zu Fuß ist und einen großen Umweg durch die Gärten oder über die Zweinaundorfer Str. einfach nicht stemmen kann – geschweige denn mit einem Einkauf auf dem Rückweg. Viele andere Bürger zählten noch weitere Beispiele auf.

Die Stadt Leipzig hatte zwar im Vorfeld angekündigt, dass die Brücke für 14 Tage komplett für Straßen- und Fußgängerverkehr gesperrt werden wird, jedoch stellt sich die Frage, wieso diese nicht temporär eine Treppe über den ehemaligen Bahndamm für diesen Zeitraum in der Nähe der Baustelle einrichten ließ.

Hatte die Stadt wieder einmal nicht an die Bürger gedacht und diese dem Schicksal überlassen?

Wir wünschen daher von den Planern solcher Sperrungen für zukünftige Projekte einen Weitblick im Sinne der Menschen, die von solchen Einschränkungen massiv betroffen sind!