Wie entwickelte sich der Verkehr in der Friedrich-Dittes-Straße in den letzten Monaten?

Leserbrief von Dr. Manfred Maas

Im vorletzten Anger-Crottendorfer Anzeiger wurde über die Verkehrssituation in der Friedrich-Dittes-Straße im speziellen und der Situation in Anger-Crottendorf im allgemeinen geschrieben und nun die Sicht eines Bewohners der genannten Straße. Auch ich bin wie die im Artikel zitierte Frau ein Fußgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer und betrachte dies aus neutraler Sicht, da ich zum Glück nicht zu den Autofahrern gehöre, die einen Parkplatz suchen müssen!

Wenn es eine Verkehrsordnung gibt, sollte sie ausnahmslos auch für alle Verkehrsteilnehmer, einschließlich Radfahrer, gelten!

Wie hat sich das Verkehrsverhalten in unserer Straße in den letzten Monaten entwickelt?

Die Straße ist in keinem „extrem schlechten“ Zustand, sonst würde sie nicht von etwa 60 % der Radfahrer gesetzeskonform genutzt. In unserem Gebiet ist eigentlich nur die Beuchaer Straße für Radfahrer in einem „extrem schlechten“ Zustand!

Die Straße ist nicht zu eng für Auto- und Radfahrer, wenn man bedenkt, das das Verkehrs- und Tiefbauamt selbst in der Gregor-Fuchs-Straße das Radfahren entgegen dem Autoverkehr frei gegeben hat, obwohl 10 Meter weiter eine Gegenfahrbahn ist!

Auch bei geparkten Autos auf der linken Straßenseite war noch immer Platz für Kinderwagen, aber nicht mehr für die Radfahrer und dies war soweit auch in Ordnung. Man geht hier mit falschen Argumenten vor, da es für Fußgänger nie zu eng war. Dies traf eher auf die Neumannstraße und die nördliche Seite der Stünzer Straße zu!

Nun aber wird die breitere Fahrspur auch als Schnellstrecke von den Autofahrern genutzt (Tempo 30!!??). Ein großes Problem stellt der vordere Teil der Friedrich-Dittes-Straße dar, wo nachmittags die dort betreuten Kinder von den Fahrdiensten abgeholt werden. Der Bürgersteig wird zugeparkt und die Fahrer unterhalten sich längere Zeit gemütlich. Vielleicht sollte man sich hier über eine gestaffelte Abholung verständigen und dann würden auch die bestehenden Parkplätze ausreichen. Das wartende Parken soll aber nicht in den Nachbarstraßen verlagert werden!

Nun wird der Gehweg auch von den Lieferdiensten (Post und Essenslieferungen) als immer freie „Parkfläche und Fahrbahn“ genutzt. Man fährt an der Nummer 13 auf den Gehweg und am Garagenhof wieder auf die richtige Fahrbahn. Da einige Lieferdienste, vor allem Amazon und DHL, längere Zeit für die Zustellung benötigen, wird auch mal gleich ganz auf dem Fußweg geparkt und wo bleibt dann noch Platz für Fußgänger? Wenn man mit einem Fahrer über das Thema Fußweg oder Parkplatz spricht, wird vor allem von den Amazonfahrern sofort aggressiv reagiert.

Nach dem auch der Gehweg (!) vor dem Garagenhof endlich befestigt wurde, fahren vor allem die Lieferdienste mit ihren E-Bikes auf dem Gehweg und dies nicht gerade langsam (z.B. GORILLA- Lieferdienst)! Aber auch viele, junge Radfahrer nutzen den Gehweg als Radschnellweg. Hier hat sich die Gefahr für aus dem Haus kommende Kinder, die auch mal schnell sind, sehr erhöht und zum Glück ist bisher nichts schlimmeres passiert. Aber laut dem Artikel im Anger-Crottendorfer ist dies erlaubt, da die Fahrbahn schnelles Fahren nicht erlaubt und dann gilt die Straßenverkehrsordnung auch nur für die „Anderen“!!??

Als Fazit kann man feststellen, dass die Umsetzung der Verkehrsordnung nicht nur positive Aspekte für die Bewohner hat, sondern neue Gefahren mit höherem Schadenspotential hervorgebracht hat.

Warum gibt es inzwischen 2 Bürgervereine in Anger- Crottendorf? Ich glaube, das man gegenseitig nicht ins Gespräch gekommen ist und der ältere Bürgerverein nicht von allen Anger-Crottendorfern als ihr Interessenvertreter angesehen wird. Man sieht es sehr deutlich am Durchschnittsalter bei durchgeführten Veranstaltung und auch bei Veranstaltungen des Ostwache e.V.. Die massive Durchsetzung der Verkehrsordnung hat zu einem Bruch bei den Bewohnern geführt, da der ÖPNV im Stadtgebiet noch nicht viele Bedürfnisse in Bezug auf deren Nutzung abdecken kann. Man sollte nicht nur Einzelaktionen durchführen, sondern alle Probleme im Blick haben und koordinierter vorgehen.

Dr. Manfred Maas

5 Gedanken zu „Wie entwickelte sich der Verkehr in der Friedrich-Dittes-Straße in den letzten Monaten?

  1. Sehr aggressiv sind Radfahrer, u.a. auch die mit Warnwesten des Umweltforschungszentrums, Damen anschreien, dass sie Mal „die Fresse halten sollen, weil sie wohl keinen Sex hatten in letzter Zeit.“ Nur deswegen, weil sie sagen, dass der Fussweg kein Radweg ist.

  2. Kinder verlassen die Häuser und werden zu spät von Radfahrern und Radfahrerinnen erkannt und sind ständig einer sehr großen Gefahr ausgesetzt. Dies ist derzeit ein sehr großes und nicht mehr akzeptables Problem in der Friedrich-Dittes-Straße!

  3. Ich würde vorschlagen die Straße an zwei Stellen zu erhöhen um die Raser,
    die mit 60 oder 70 km/h fahren, Einhalt zu gebieten. Es laufen viele Kinder über die Straße um in die Schule zu kommen. Da hatte man sich das seitens der „Gegner“ vom sogenannten Fußwegparken nicht überlegt, das man durch Ignoranz und Egoismus neue Probleme schafft. Ganz Klasse kann man da nur sagen.

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